Zeitliche Effizienz
Behalte die Zeit im Auge!
Achte bei allen Lernhandlungen auf eine "endliche Zeit". Zum Beispiel beim Bearbeiten einer Übungsaufgabe sollte es nicht so lange dauern, wie es eben dauert, sondern es sollte nur eine vorher definierte Zeit zur Verfügung stehen. Je nach Aufgabe vielleicht nur wenige Minuten. Wie lange hättest du beispielsweise in einer Prüfung für diese Aufgabe Zeit? Orientiere dich daran. Oder der Moderator gibt 10 Minuten Zeit vor für einen Rechercheauftrag zu einem bestimmten (Teil-) Problem.
Natürlich birgt dieses die Gefahr, dass du mit der Aufgabe nicht fertig wirst. Oftmals deshalb, weil du an einer Stelle nicht mehr weiter weißt, oder weil du dich vielleicht verrechnet hast. Dann ist es umso wichtiger, dass die Zeit vorher begrenzt wurde!
Vergleiche in deiner Lerngruppe einfach die in der begrenzten Zeit erarbeiteten Lösungen bzw. Lösungsansätze. Erklärt euch gegenseitig die Lösungswege und entdeckt dadurch neues Wissen, oder auch begangene Fehler. Diese Zeit der gegenseitigen Diskussion ist viel sinnvoller investiert, als das bloße Starren auf einen offensichtlich fehlerbehafteten Lösungsversuch.
Ich habe heute 10 Stunden gelernt!
Was für eine Horror-Vorstellung: 10 Stunden lernen an einem Tag! Das kann nicht gut gehen. Das kann auch nicht effizient sein. Und wenn es über mehrere Tage oder Wochen so geht, dann wird es auch gesundheitlich irgendwann bedenklich sein.
Achte besser darauf, die zur Verfügung stehende Zeit effizient einzusetzen. Dabei kommt es auf eine gesunde Mischung an: intensive Lernphasen wechseln sich mit lohnenden Pausen ab. Das ist Gehirn-gerecht, wie im Abschnitt Faulenzen macht klug! erläutert wird.
Auf einatmen folgt ausatmen
Vergleichen wir einmal das "Lernen" mit dem "Einatmen", und die "lohnenden Pausen" mit dem "Ausatmen", dann wird das Prinzip klar: Nur einatmen geht genauso wenig wie nur ausatmen, erst die richtige Verzahnung ist erfolgversprechend.
Versuch doch einmal über mehrere Stunden nur einzuatmen. Anschließend kannst du doch auch mehrere Stunden nur ausatmen. Viel Spaß beim Selbstversuch. Es wird nicht klappen.
Kein schlechtes Gewissen bei Pausen!
Wenn du erst einmal verstanden hast, dass dein Gehirn lohnende Pausen braucht, um neue Inhalte zu verarbeiten, dann kannst du auch mit ruhigem Gewissen immer wieder lohnende Pausen einlegen.
Dem Spaziergang im Stadtpark, nur mit Kugelschreiber, ein paar wenigen Unterlagen, ABC-Listen und Karteikarten bewaffnet, steht nichts im Wege. Jede Parkbank lädt dabei zum Lernen ein: Ein paar Definitionen von Fachbegriffe von den Karteikarten aufsagen, eine ABC-Liste ausfüllen (max. 3 Minuten!), oder eine Übungsaufgabe rechnen bzw. bearbeiten.
Bei Problemen einfach zur nächsten Parkbank weiterschlendern und dem Gehirn etwas Zeit geben. Später dann ein Treffen mit der Lerngruppe zum Besprechen von Aufgaben, Problemen, Erkenntnissen, etc.
Wirkt diese Vorstellung nicht viel angenehmer, als 10 Stunden nahezu ununterbrochen allein an einem Schreibtisch zu hocken?
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Dein Schreibtisch ist auch wichtig, und auch an diesem solltest du Lernzeit verbringen. Aber eben auch immer wieder unterbrochen von lohnenden Pausen und dem Austausch mit der Lerngruppe.