Zeitplan
Sobald Titel und Gliederung feststehen, geht es mit der Zeitplanung weiter. Der wichtigste Tipp dafür:
Wenn am Ende der zur Verfügung stehenden Zeit, ein Praxisteil (z.B. eine Programmierung) fertig ist, aber die schriftliche Ausarbeitung leider nicht mehr abgeschlossen werden konnte, dann wird die Note schlecht.
Wenn hingegen am Ende der Zeit die schriftliche Ausarbeitung komplett fertiggestellt wurde, aber der Praxisteil (z.B. eine Programmierung) nur als "Prototyp" (also nicht komplett fertig) vorliegt, dann kann die Note trotzdem sehr gut werden.
Du siehst also: Die schriftliche Ausarbeitung ist im Hinblick auf die Benotung wichtiger als der Praxisteil. Das sollte sich in deinem Zeitplan widerspiegeln. Schreibe am Anfang möglichst schnell das Grundlagen-Kapitel und kümmere dich anschließend um die folgenden Hauptkapitel.
Es ist i.d.R. eine gute Idee Einleitung, Zusammenfassung und Abstract erst ganz am Ende zu verfassen.
Was den Praxisteil betrifft, so ist ein "Prototyp" ausreichend, sofern an diesem Prototyp erkennbar ist, dass (bei entsprechend mehr Zeit) die noch fehlenden Teile auch implementiert werden können und somit eine kompletten Umsetzung des Entwurfs wahrscheinlich ist.
Diskrepanz zwischen Hochschule und Unternehmen
Aus den hier gegebenen Tipps im Hinblick auf schriftlicher Ausarbeitung und Praxisteil erkennst du eine gewisse Diskrepanz zwischen dem, was ich als Vertreter der Hochschule fordere, und dem, was ein Unternehmen haben will. (Ich gehe jetzt davon aus, dass du dein Praxisprojekt bzw. deine Abschlußarbeit in einem Unternehmen anfertigst und dort ein konkretes praktisches Problem lösen willst.)
Das Unternehmen möchte die Lösung haben, also die praktische Umsetzung.
Für die Hochschule hingegen ist das wissenschaftliche Arbeiten wichtiger. Also das Schreiben eines wissenschaftlichen Textes innerhalb einer vorgegebenen Zeit. Deshalb spielt eine fertige (!) praktische Lösung bei der Benotung nur eine untergeordnete (!) Rolle, und die schriftliche Ausarbeitung wird übergewichtet.
Der "Weg zum Ziel" ist also wichtiger, als das Ziel selbst.
Beides unter einen Hut
Am besten planst du deine Praxisarbeit bzw. deine Abschlußarbeit so, dass du in deinem Zeitplan die Belange der Hochschule übergewichtest. Am Ende der vereinbarten Zeit hast du (mindestens) einen Prototypen. Damit kann die Besprechung der Ergebnisse (--> Praxisprojekt) bzw. das Kolloquium (--> Abschlußarbeit) durchgeführt und eine Note vergeben werden.
Anschließend entweicht bei dir der größe Druck, und du kannst für das Unternehmen aus dem Prototypen die vollständige Lösung entwickeln.
Damit dürften dann alle Beteiligten zufrieden sein.